Donnerstag, Juni 28, 2007

28. Juni 2007
Das komplexeste Raumfluggerät, das je von Europa gebaut worden ist, hat im Technischen Zentrum der Raumfahrtbehörde Esa - Estec in Noordwijk - seine letzten Erprobungen bestanden. Mitte Juli soll der erste von mehreren Raumtransportern, der den Namen Jules Verne erhalten hat, nach Kourou (Französisch-Guayana) transportiert werden. Von dort wird er Anfang kommenden Jahres mit einer speziellen Version der Ariane-5-Rakete in den Weltraum gebracht, wo er nach 12 bis 15 Tagen Flug an der Internationalen Raumstation (ISS) andocken und sie mit Nachschub versorgen soll.

Der europäische Raumtransporter, in der Fachsprache ATV („Automated Transfer Vehicle“), hat insbesondere, wenn die Flüge mit den Space shuttles eingestellt werden, eine große Bedeutung für die Versorgung der Raumstation. Er kann bei jedem Flug, wobei an einen Rhythmus von zwölf Monaten gedacht ist, 7,5 Tonnen Nutzlast befördern, darunter 860 Kilogramm Treibstoff für die ISS und 840 Kilogramm Trinkwasser.


Der erste europäische Raumtransporter: benannt nach Jules Verne

Das Gefährt bewegt sich unbemannt völlig selbständig zu seinem Ziel. Die Navigation im Weltraum, die Rendezvousmanöver bei der Annäherung an die Raumstation und schließlich das Andocken finden ohne Eingriffe der Kontrollstation statt. Wenigstens ein Fehler bei den Manövern kann sogar selbständig ausgeglichen werden, und die Sicherheit der Raumstation soll bei jeder Panne gewährleistet sein.

Der unbeladen zehn Tonnen schwere und zehn Meter lange Raumtransporter, der 4,5 Meter Durchmesser hat, wird jedes Mal sechs Monate mit der ISS verbunden bleiben. Alle zehn bis 45 Tage werden seine Triebwerke gezündet, und die Raumstation, die andernfalls zu schnell verglühen würde, wird mit dem Schub auf eine etwas höhere Bahn gebracht. Am Ende können die Astronauten den Transporter mit bis zu 6,5 Tonnen Abfall beladen. Schließlich wird das ATV gezielt zu einem Absturz im Pazifik gelenkt.

Bei Estec ist unter anderem im großen Schallkanal - der Large European Acoustic Facility - untersucht worden, wie sich das unter Leitung von EADS Astrium gebaute Gefährt bei dem Lärm der Ariane-Triebwerke in der Startphase verhält. Der Transporter ist aber auch Hitzetests unter den Bedingungen des Vakuums und weiteren Belastungen unterworfen worden. Den Ergebnissen zufolge dürfte er jetzt weltraumtauglich sein.

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Donnerstag, Juni 14, 2007

13.06.2007 08:59 Uhr
Luftbrücke für Strom Es werde Licht!

Physiker haben elektrische Energie erstmals drahtlos über eine Strecke von zwei Metern übertragen. Die Technik könnte zukünftig auch Handys und Laptops mit Strom versorgen.

Im Jahr 1904 veranstalteten die Organisatoren der Weltausstellung in St. Louis einen Wettbewerb. Wem es gelänge, Strom mit einer Leistung von 75 Watt 30 Meter weit drahtlos zu übertragen, der sollte 3000 Dollar kassieren.

Doch erst jetzt - mehr als ein Jahrhundert später - gelang es Physikern, eine 60-Watt-Glühbirne aus immerhin zwei Metern Entfernung zum Leuchten zu bringen, ohne hierfür eine Leitung zu legen. Mit dieser Technik könnten in Zukunft Akkus von Laptops und Handys drahtlos aufgeladen werden, berichten André Kurs und Marin Soljacic vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Fachjournal Science (online).

Die Forscher haben die sogenannte Induktion weiterentwickelt, ein physikalisches Prinzip, das Elektromotoren antreibt, auf modernen Herdplatten Kochtöpfe heizt und neuerdings auch elektrische Zahnbürsten drahtlos auflädt. Dabei erzeugt ein magnetisches Wechselfeld, das in einer stromdurchflossenen Spule entsteht, in einer zweiten Spule Strom.



Strom (1) erzeugt in einer Spule (2) ein Magnetfeld (3) mit einer Frequenz von zehn Megahertz. Weil eine andere, zwei Meter entfernte Spule (4) genau auf dieser Frequenz zum Schwingen angeregt werden kann, entsteht in dieser ein Wechselstrom, der die Glühbirne (5) zum Leuchten bringt.

Bisher funktionierte das aber nur, wenn die beiden Spulen wenige Millimeter voneinander entfernt sind. Für die neue, "WiTricity" genannte drahtlose Energieübertragung konstruierten die Forscher zwei Spulen aus Kupferdraht, jede etwa so groß wie eine Schuhschachtel. In der einen Spule erzeugten sie ein reines Magnetfeld, das mit einer Frequenz von zehn Megahertz schwingt, also zehn Millionen Mal pro Sekunde seine Polarität ändert.

Diese Spule dient als Sender. Die zweite Spule - den Empfänger - stimmten die Forscher so exakt ab, dass sie genau bei dieser Frequenz resonant zum Schwingen angeregt werden kann. Das funktioniert ähnlich wie in der Akustik: Spielt man auf der Geige den Kammerton A und hält eine Stimmgabel daneben, so fängt die Stimmgabel an zu schwingen, wenn ihre Resonanzfrequenz getroffen wird.

Als die Physiker die Spulen aufeinander ausrichteten, löste das schwingende Magnetfeld im Sender ein magnetisches Wechselfeld in der zwei Meter entfernten Empfänger-Spule aus. Dabei entstand Strom, der die Glühbirne zum Leuchten brachte - sogar, als die Forscher Wände aus Holz und Metall zwischen die Spulen stellten.
Die Spulen sind dabei so konstruiert, dass sie keine elektromagnetischen Wellen ausstrahlen, wie sie etwa zur Übertragung von Radiosignalen verwendet werden. Diese breiten sich in alle Richtungen aus und verlieren sich in den Weiten des Raumes - als Medium zur gezielten Übertragung von Energie wären sie daher uneffektiv. "WiTricity" arbeitet mit Magnetfeldern - im Laborversuch kamen immerhin 40 Prozent der Energie, die in den Sender gesteckt wurde, bei der Glühbirne an.

"Das ist ein beachtlich hoher Wirkungsgrad", sagt Ulrich Wagner, Elektrotechniker an der TU München, der die Angaben der Forscher nachgerechnet hat. Erreichen könne man diesen jedoch nur, wenn die Spulen von sehr hoher Qualität seien. "Für den Massenmarkt wären sie zu teuer", sagt Wagner.

Dieses Problem will Marin Soljacic jedoch lösen - seine Vision lautet: "Sobald man einen Raum betritt, in dem ein Sender installiert ist, werden Laptop und Handy automatisch aufgeladen." Das sei eine "verlockende Idee", sagt Wolfgang Schwarz von der TU Dresden, noch übersteige die verwendete Technik jedoch die zulässigen Grenzwerte des Strahlenschutzes: "Die Feldstärken sind zehn bis hundert Mal so hoch wie bei Handys.

Ich würde mich nicht zwischen die Spulen stellen." Soljacic und Kurs haben aber berechnet, dass es in Zukunft möglich sein sollte, die Sicherheitsstandards einzuhalten.

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Dienstag, Juni 12, 2007

the helmet camera view

atlantis in-orbit repair

The crew of space shuttle Atlantis will attempt an unprecedented repair of the rear of their spacecraft in orbit as early as Friday because of damage during liftoff to the critical heat shield there, NASA managers decided Monday.


During Atlantis' launch last week, aerodynamic forces blew back a 4-inch-by-6-inch corner of a heat-shielding blanket, said John Shannon, deputy shuttle program manager. The blanket protects an engine casing to the left of the shuttle's tail from temperatures of up to 1,000 degrees as the shuttle re-enters the Earth's atmosphere....
...
astronaut j.d.olivas is from the helmet camera of crewmember j.reiily as they work to install new solar panel on the iss
Astronaut John D. Olivas is from the helmet camera of Atlantis crewmember James Reilly on Monday as they work to install new solar panel on the International Space Station.

The Atlantis astronauts spotted the detached corner Saturday during a standard day-long inspection of their ship, using lasers and cameras.

If the blanket isn't refastened, heat could eat away the silicon sheets that make up the engine casing itself, Shannon said. Engineers don't know whether the casing could erode enough to pose a safety hazard to the crew
The new truss segment being maneuvered by the space station robotic arm.
the new truss segment being maneuvered by space station robotic arm

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Montag, Juni 04, 2007

125 Jahre Karl Valentin
der Mensch ist gut, die Leut´sind schlecht

Seine Kunst ist nie politisch, weil ihre Denkbewegung sich nie bis in abstrakte Höhen versteigt. Sie scheitert schon immer viel früher, an den Widerwärtigkeiten des Alltags und an den Defekten der Sprache...

Deshalb verwendet Valentin Sprache nie dazu, um etwas damit auszudrücken oder um eine Botschaft zu formulieren. Sprache nutzt er nur zur Demonstration, dass sich Sprache als Kommunikationsmittel nicht eignet. Was er an den vertrautesten Worten und einfachsten Floskeln vorführt...

Weil Valentin aus diesen Demonstrationen nie Schlüsse zieht, weil er nie den Weg vom Experiment zur Theorie einschlägt, sondern seine Sprachzertrümmerungen wie Meteore auf die Erde fallen lässt, deshalb ist er nie alt geworden. Diese Methode ist aber deshalb nicht zu imitieren, weil sie eine derart indifferent kalte Sicht auf die Welt voraussetzt, wie sie zwar Valentin, aber sonst kein zweiter Künstler aufbringen konnte...
Den Rummel um seinen 125.Geburtstag hätte er nicht gehasst. Wie bei seinem 60. hätte er eine Liste getippt mit den Gratulanten. Da wäre dann natürlich nicht mehr der "Führer" ganz oben gestanden, sondern der Köhler, die Merkel, der Stoiber und der Söder. Und auch wenn man mit ihm damals nicht ins Bett gegangen wäre, so würde man ihn doch heute noch gerne zum Schafkopfen in eine Wirtschaft einladen...

Valentin: Nein, das Wichtigste ist ist das n zwischen Semmel und Knödeln.

Karlstadt: Ja wie heißt es dann bei den Kartoffelknödeln?

Valentin: Dasselbe n, Kartoffel n knödeln...

Kommen würde er bestimmt, sich mit einem gemurmelten "Hobe di Ehre" setzen und dann - je mehr er verliert, umso mehr - auf den Euro schimpfen. Sieben Biere später würde er dann vom Bieseln nicht mehr zurückkommen. Wahrscheinlich ist er dann, dünn genug war er ja schon immer, zum Klofenster rausgekrochen, da er das endlose Geschwätz seiner Mitspieler einfach nicht mehr ertragen hat...

Helge Schneider

Dass Helge Schneider der legitime Nachfolger von Karl Valentin sei, behaupten nur Menschen mit humoristischem Halbwissen. Helge Schneider ist sehr wahrscheinlich der Sohn von Karl Valentin, noch wahrscheinlicher ist er Karl Valentin selber.

Beide haben ein gemeinsames zoologisches Werk geschrieben, besser gesagt: Karl hat es als Valentin zu stricken begonnen und als Helge zur Meisterreife geschneidert. Es handelt sich um den Zyklus "Maskenball der Tiere" respektive "Vogelhochzeit", und es ist eine schöne Aufgabe, herauszufinden, welcher Valentin, Karl oder Helge, geschrieben hat: "Das Dromedar, das Dromedar aß zur Verstärkung Kaviar."

Oder auch: "Der Adler, der Adler, der trinkt den ganzen Abend nur Radler."


Der dezidiert norddeutsche Komik-Darsteller Olli Dittrich ("Dittsche") ist physiognomisch, sprachlich und gattungsmäßig, ja kulturhistorisch das glatte Gegenteil vom Valentin.

Weil er aber Franz Beckenbauer ordentlich parodieren kann, ist er erste Wahl für die Titelrolle in Jo Baiers geplanter Verfilmung von Karl Valentins Leben. Wird womöglich ähnlich durchschlagend wie der Rheinländer Jürgen Tarrach als Walter Sedlmayr.....

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