
Die "Simpsons" werden 20 Jahre alt - nun kommt der Film zur vielleicht größten Kulturleistung des 20. Jahrhunderts ins Kino. Ein Besuch bei "Simpsons"-Erfinder Matt Groening in Los Angeles.
Los Angeles, ein schöner Tag Ende März. Homer Groening wird heute achtzehn Jahre alt. Ein wichtiger Einschnitt in seinem jungen Leben - und Anlass für seinen Vater Matt Groening, 53, an Homers Kindheit zurückzudenken"Schon mein Vater hieß Homer", sagt Groening, blickt gedankenverloren in die Ferne und fährt sich durchs lange graue Haar.
"Nach ihm habe ich meinen Erstgeborenen benannt, und ich bedauere es nicht. Aber natürlich gab es Probleme." Das Hauptproblem war, dass Matt Groening zwei Jahre vor der Geburt seines Sohnes die "Simpsons" erfunden hatte.Es gibt Leute, und es sind durchaus nicht die dümmsten, die halten die "Simpsons" deshalb für die größte Kulturleistung des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Für die Kulmination dessen, was im relevanten Medium der Zeit, dem Fernsehen, an Witz, Wahrheit und philosophischer Tiefe eben möglich war. Und gleichzeitig auch noch für die klügste Kritik dieses Mediums selbst.
Zu den Menschen, die sich in dieser Richtung geäußert haben, gehören unter anderen Stephen Hawking, Douglas Coupland und der neue deutsche Großdichter Daniel Kehlmann. Grund genug für eine weitere Homer-Frage an Matt Groening: Könnte es nicht sein, dass die "Simpsons" in tausend Jahren in einem Atemzug mit der "Odyssee" und der "Ilias" genannt werden - und er selbst als Erbe jenes antiken Poeten, dessen Namen er sich geborgt hat?
Im Grunde ja - und zwar auf die einzige Art, die im "Simpsons"-Universum überhaupt denkbar ist: Schneller als man schauen kann, ist aus ein klein wenig Prätention wieder einmal großes Gelächter geworden.
Labels: simpsons
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